Können Kinder, die in einem Haus leben JEMALS wieder leise laufen?
Diese Frage stellte ich mir jeden Tag in Berlin. Bevor wir nach Stuttgart zogen, lebten wir in einer Wohnung und soweit ich mich erinnere, lief Julia einigermaßen leise von einem Zimmer ins andere. Natürlich rennen Kinder immer eher, als daß sie wie zu Hofe schreiten, aber es war trotzdem nicht so laut. Als wir jetzt meine Mutter besuchten, stampften beide Mädchen von einem Zimmer ins andere. So laut und mit solcher Kraft in den Beinen, dass mir mulmig wurde und das sicherlich 10 Millionen Mal am Tag…wirklich!
Ich ermahnte, schimpfte und gab schließlich auf. Als wir dann auf der Straße der Nachbarin begegneten, die unter uns wohnte, wäre ich am liebsten weggelaufen. Aber wie sieht das denn aus, sie kommt freudestrahlend auf einen zu, sagt schon, dass sie noch genau weiß, wie ich so klein wie die Anna war und nun habe ich selber Kinder… und ich renne davon. Also blieb ich, es war mir trotzdem so unangenehm, zumal sie mich als Kind nicht besonders beachtet hat. Aber sie war wahnsinnig verständnisvoll und meinte, dass sie doch selber Enkelkinder hat und weiß, dass Kinder nur rennen können, jeden Tag von 7:00 bis 21:00 Uhr. Das wäre für sie okay. Danach war ich etwas entspannter, aber trotzdem wollte Julia am letzten Tag für diese Nachbarin eine Überraschung basteln. Das taten wir auch.
Wir bastelten Seidenblumen. In einer Vase und auf einer Karte. Julia wollte, dass ich das unbedingt fotografiere, falls andere Kinder auch mal eine schöne Blume basteln möchten. Sie durfte die Herstellung der Seidenblumen schon in ihrem Kindergarten vorstellen und fand, dass es Zeit wäre sie im Blog zu zeigen.
Also bitte, es folgt ein Tutorial von Julia.
Ihr braucht:
- Seidenpapier
- Schere
- kleine Stäbchen (hier Wattestäbchen)
- eventuell etwas Farbe
So geht’s:
Zwei unterschiedlich große Quadrate aus dem Papier schneiden (je mehr Quadrate, desto schöner wird die Blume). Das erste Quadrat zu einem Rechteck falten und dann nochmal zu einem Quadrat falten, als würde man ein Boot basteln wollen.
Danach nimmt man die Ecke, die keine offenen Kanten hat und faltet das Quadrat zu einem Dreieck, diesen Schritt noch 1-2 Mal wiederholen, je schmaler das Dreieck, umso kleiner die Blütenblätter.
Nun wird die offene Kante rund abgeschnitten, eckig geht auch, Julia empfiehlt aber rund abzuschneiden.
Nun die Schritte mit dem zweiten (und allen weiteren) Quadraten wiederholen und mit dem Wattestäbchen aufspießen. Zur Stabilisierung von unten mit Tesafilm oder grünem Masking tape fixieren. Fertig!
Wer möchte, macht noch aus einem Eierkarton eine Vase und schenkt diese dann mit einer Karte seiner Nachbarin oder dekoriert die eigene Wohnung damit.
Die Nachbarin hat sich sehr gefreut und freut sich auf unseren nächsten Besuch. Nagellack gibt es bei uns für Kinder übrigens nur in den Ferien, weswegen Julia auch so froh war, dass die Fotos im Urlaub aufgenommen wurden.
Was bastelt ihr mit Euren Kindern? Jetzt beginnt ja bald wieder die Bastelzeit.
Eure Nunu
…zu Hofe schreiten… herliche Formulierung! Ich kann das so nachfühlen. Ich habe der Mieterin unter uns damals gesagt: „Wenns zu viel wird, können sie gern mal mit dem Besenstiel an die Decke klopfen.“ Was rundheraus abgelehnt wurde, mit ähnlichen Worten wie bei dir „Ach, ich hatte doch selbst drei Kinder.“ Bei den Kindern „quatscht man da tatsächlich gegen eine Wand“, selbst der Hinweis dass der Mieterin unter uns die Lampe von der Decke fällt wenn sie weiter vom Hochbett springen, lief ins Leere.
Aber: das wächst sich aus, beim großen KInd ist die Phase des ständigen Rumtolterns schon vorbei.
Liebe Grüße, Anja
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Liebe Anja,
dann besteht ja Hoffnung, dass wir meine Mutter nochmal besuchen können ;0)
Witzig, wie Kinder einfach ausblenden, was man gerade eben gesagt hat, oder?
Liebe Grüße
Nunu
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